Schweizer Firma bereit für konformen IPO auf Ethereum-Blockkette
Die Schweizer Aufsichtsbehörden haben grünes Licht für den angeblich ersten vollständig konformen Börsengang (IPO) des Landes auf einer Blockkette gegeben.
Das Schweizer Blockkettenunternehmen Overture wird einen konformen Börsengang starten und Stammaktien der Klasse A nativ auf der Ethereum-Blockkette wie bei Bitcoin Profit anbieten, wobei intelligente Verträge verwendet werden, die von der in Zug ansässigen EURO DAXX (der European Digital Assets Exchange) bereitgestellt werden, wie eine Pressemitteilung vom 29. Januar verrät.
Ein Blockketten-nativer Ansatz für Wertpapierangebote
Overture und seine Finanzberatungsfirma Andriotto Financial Services sagten, dass sich das neue Unternehmen dadurch von anderen Sicherheitsangeboten abhebt:
„Das Unternehmen hat die ersten Schweizer Statuten genehmigt, die den digitalen Charakter der Aktien (Token) und die Verwendung der Blockkette als Technologie zur Führung des Aktionärsregisters direkt festlegen […] Die Übertragung des Firmeneigentums kann nur mit einer Übertragung der Token auf der Blockkette erreicht werden, und nur das Eigentum des Token kann den Status eines Aktionärs verleihen.
Der Einsatz der Blockkettentechnologie auf diese Weise kann die Effizienz der Kapitalmärkte steigern, so die Autoren, und zwar in Bezug auf die Kosten, die Zeit und andere Effizienzen, die durch eine disintermediäre Interaktion bei Bitcoin Profit zwischen den Akteuren – d.h. durch eine kurzschließende Einbindung von Banken, Broker-Dealern, Zentralverwahrungssystemen, Notaren und anderen Finanzintermediären – gesichert werden.
Dieser gestraffte, blockkettenartige Ansatz für Wertpapierangebote wird von wichtigen neuen Plattformen im Land übernommen werden, wie z.B. dem bevorstehenden Ableger der wichtigsten Schweizer Börse SIX Swiss Exchange, der Swiss Digital Exchange.
Über die Schweiz hinaus haben einige Branchenkommentatoren angedeutet, dass sich das traditionelle IPO-Modell – ob nativ über die Blockkette oder anderweitig emittiert – im Jahr 2020 im Bereich der Kryptowährung und der Blockketten wahrscheinlich zunehmend durchsetzen wird.
In Davos sagte Brad Garlinghouse, CEO von Ripple, diesen Monat voraus, dass mehr Kryptofirmen wie Bitcoin Profit versuchen werden, im kommenden Jahr Börsengänge zu starten, was auf das potenzielle Interesse von Ripple an einem Börsengang hindeutet.
Die Kryptoindustrie hat sich bisher weitgehend auf erste Münzangebote konzentriert, die sich als alternatives Emissionsmodell für noch junge, innovative Firmen entwickelt haben, das ihnen viele der mühsamen rechtlichen und regulatorischen Prozesse erspart hat, die mit einem traditionellen Börsengang verbunden sind.